Zum Ferienbeginn auf den
Spuren von Mammut und Co.

Rechtzeitig zum Ferienbeginn ist die Stadt Chemnitz und ihr Tierpark um eine Attraktion reicher. Mit der Eröffnung des Eiszeit-Spielplatzes am 15. Juli wurde das bisher umfangreichste Projekt des Fördervereins „Tierparkfreunde Chemnitz e. V.“ der Stadt und damit der Öffentlichkeit übergeben.

Gemeinsam mit der angrenzenden Dschelada-Anlage investiert der Verein hier über 1 Million Euro allein in diesem Jahr, finanzierte und baute nicht nur, sondern übernahm auch die Planung gemeinsam mit dem Tierpark. Mit dem Durchtrennen des roten Bandes durch Oberbürgermeister Sven Schulze sowie Vertretern von Verein und Tierpark wird erstmals auch das neue, zukünftige Gesicht der beliebten Freizeitanlage erlebbar. Gemäß dem 2018 durch den Stadtrat beschlossenen Masterplan wird sich die Einrichtung zukünftig als tiergärtnerisch moderner, naturnah gestalteter und familienfreundlicher Landschaftszoo präsentieren. Gäste der offiziellen Eröffnung waren neben Vertretern zahlreicher Partner und Sponsoren auch einige der über 70 Eiszeitpaten, die mit ihrer Patenschaft für Mammut, Wollhaarnashorn und Co. die Umsetzung finanziell unterstützt haben.

„Das Gelände wurde komplett umgestaltet, breite Betonwege zurückgebaut sowie ein für den Tierpark völlig neuartiges, pädagogisches Konzept gemeinsam mit dem Naturkundemuseum entwickelt und umgesetzt. Spielanlagen und Tieranlagen bilden so eine Einheit und damit ein ganz neues Erlebnis“, so Fördervereinsvorsitzender Thomas Paarmann. „Gemeinsam mit der anschließenden Kamelanlage gibt die Gesamtgestaltung einen guten Eindruck der zukünftigen Tierparkgestaltung.“ So wirkt die großzügige Voliere für Ziesel, Alpensteinhühner, Felsentauben, Blauracken und Landschildkröten transparent und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Ein kleiner Tunnel bietet den Besuchern die Möglichkeit, den niedlichen Bewohnern „auf Augenhöhe“ zu begegnen. Zudem eröffnen Besuchereinblicke auf mehreren Ebenen verschiedene Perspektiven. Über den Spielplatz mit der markanten Mammutrutsche führen Tierspuren verschiedener Eiszeittiere sowie nachgebildete Gletscherschrammen zu kleinen Schildern mit Informationen zum Leben in der Eiszeit. Neben einem einführenden Satz führen QR-Codes Interessierte dann auf eine Website des Naturkundemuseums. „Wir wollten keinen Schilderwald mit verschulten Informationen, sondern ein modernes, kindgerechtes Angebot.“ so Thorid Zierold vom Naturkundemuseum. Und das durchaus mit Augenzwinkern. So erklärt ein Schild mit dem Titel „Ach du Sch…“ beispielsweise, was es mit den versteinerten Haufen neben dem riesigen Mammut auf sich hat. Und die eiszeitliche Rindenhütte kann natürlich auch für Kindergeburtstage genutzt werden. Gemäß Masterplan bilden der Spielplatz und die Tieranlagen einen ersten Baustein für die zukünftige Eiszeitsteppe, die den ganzen derzeitigen ‚Huftierberg’ umfassen wird.“

„Die Anlage ist eine wichtige Wegmarke bei der weiteren Umsetzung des Masterplanes“, unterstreicht Oberbürgermeister Sven Schulze. „Und wir sind froh, dass die nächsten Projekte bereits in Planung sind.“ Tatsächlich schließt sich direkt an das neu gestaltete Gelände eine Baustelle an – auch hier lassen naturnahe Gestaltung und gitterlose Besuchereinblicke bereits das neue Gesicht des Tierparks erkennen. „Hier entsteht eine Anlage für Dscheladas, äthiopische Blutbrustpaviane und Steinböcke, ebenfalls komplett durch den Förderverein finanziert.“, freut sich Tierparkdirektorin Dr. Anja Dube. „Anstelle der alten Betonställe wird sich dabei auch das Stallgebäude in ökologischer Holzrahmenbauweise mit Gründach in die Landschaft des Tierparks einfügen.“ Geplant ist die Eröffnung Ende diesen, Anfang nächsten Jahres. Als nächste Schritte sind der Bau eines komplett neuen Eingangsbereiches durch die Stadt sowie eines Mitmach-Bauernhofes mit Spielscheune durch den Förderverein in Vorbereitung. „Mit der Finanzierung eines Gestaltungswettbewerbes Anfang diesen Jahres können wir den Stadträten nicht nur einen tollen Siegerentwurf, sondern bis Jahresende sogar eine komplette Vorplanung für Gebäude und Landschaftsgestaltung präsentieren.“, erklärt Thomas Paarmann.
„Wir bauen dann parallel auf der benachbarten Fläche den Mitmach-Bauernhof, der direktes Tiererlebnis mit dem Schutz wertvoller historischer Haustierrassen sowie pädagogischen Angeboten verknüpfen soll.“ Die Fertigstellung ist im Kulturhauptstadtjahr 2025 geplant. Mit den Firmen PYUR und der GGG konnten hierfür schon erste Sponsoren gewonnen werden. Auch hier wird es wieder eine Spendenaktion geben (Infos folgen).

Übergabe des Eiszeit-Spielplatzes an Oberbürgermeister Sven Schulze der Stadt Chemnitz (re.)
Eiszeit-Spielplatz
Mammut-Rutsche
Zieselanlage
Birkenrindenhütte
Dodo-Wippe