Aquarium für Chinesische Riesensalamander
Am 24. August 2012 wurde das neue Zuhause unserer beiden Chinesischen Riesensalamander offiziell vom Förderverein an den Tierpark Chemnitz übergeben. Tierparkdirektorin Anja Dube eröffnete im Beisein von zahlreichen Tierpaten und Spendern, Bürgermeister Miko Runkel und Mitgliedern des Vorstandes unseres Fördervereines das erste Mal für Besucher die neue Anlage. Das bereits sanierte Vivarium ist nun um eine weitere Attraktion reicher und unsere beiden Chinesischen Riesensalamander können sich über verbesserte Haltungsbedingungen freuen.
Im ca. 16 Meter langen, u-förmigen Becken wurde der natürliche Lebensraum der Amphibien aus dem fernen Zentralchina nachgestaltet. Die nachtaktiven Tiere leben in ihrer Heimat in kühlen, klaren und sauerstoffreichen Fließgewässern und verbringen den Tag verborgen unter Felsen. Ausgestaltet wurde das neue Aquarium mit einer Kiesschicht, die hintere Wand wurde einem Flußufer mit Felsenhöhlen nachempfunden und ein Wasserfall sowie integrierter Strömungskanal imitieren einen natürlichen Wasserlauf.
Die gesamte Anlage ist in vier Beckenbereiche unterteilbar. Eines der Becken beherbergt zwei Schlammteufel, welche ebenfalls zur Familie der Riesensalamander gehören. Diese leben jedoch in großen Flüssen Amerikas und sind mit bis zu 75 Zentimetern wesentlich kleiner als ihre chinesischen Verwandten, welche bis zu 1,50 Meter lang werden können.
Mit 55.000 € unterstützte der Förderverein den Bau der Anlage. Wir freuen uns, dass die beiden Salamander nun der Öffentlichkeit gezeigt werden können, zumal sie eine echte Rarität unter den Zootieren sind. Nur wenige Zoologische Einrichtungen halten die stark vom Aussterben bedrohten Amphibien, darunter der Zoo in Dresden und der Zoologische Garten Berlin. Auch gelten die Amphibien als lebende Fossilien. Ihre Anatomie hat sich in den letzten 160 Millionen Jahren kaum verändert. Dies wiesen Mitarbeiter der Universitäten Peking und Chicago nach. Sie verglichen fossile Überreste von Chinesischen Riesensalamandern, welche Forscher in vulkanischen Ablagerungen aus dem Jura in der Mongolei fanden, mit heute lebenden Tieren.
Der größte Vertreter der Schwanzlurche steht in China unter strengem Schutz und der Handel mit den Tieren ist verboten. Jedoch gelten die Salamander in ihrer Heimat als Delikatesse und einigen Körperteilen und Organen schreibt die chinesische Medizin heilkräftige Wirkung zu. So werden die Tiere weiter illegal gefangen und die Bestände sind rückläufig. Zur weiteren Dezimierung trägt auch die Zerstörung und Verschmutzung der Fließgewässer bei. Der Chinesische Riesensalamander steht somit auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten weit oben.
Deshalb freuen wir uns besonders, dieser außergewöhnlichen Tierart in Chemnitz nun ein schönes Zuhause gegeben zu haben und wünschen den beiden Salamandern ein langes Leben in ihrem eigenen kleinen Flusslauf. Immerhin können die Tiere in Zoologischen Einrichtungen bis zu 60 Jahre alt werden.