Seit geraumer Zeit fristete die alte Raubtieranlage neben Richters Tierparktreff ein Schattendasein. Nachdem die letzten Bewohner – eine Gruppe Bärenmakaken – ausgezogen war, stand das aus mächtigen Granitblöcken gebaute Gebäude leer. Für eine Tierhaltung ist es nicht mehr zeitgemäß und soll in den nächsten Jahren abgerissen werden.
Von GAFFEN – STAUNEN – GRUSELN bis zu SCHÜTZEN – ERHALTEN – VERSTEHEN, die neue Ausstellung im ehemaligen Bärenhaus, das über lange Jahre neben Grizzlys und Kragenbären auch die Sibirischen Tiger beherbergt hat, zeigt sachlich und informativ wie sich Zoos in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt haben. Die Tafeln geben aber nicht nur einen geschichtlichen Abriss über die Zootierhaltung und den Wandel, den die Einstellung der Menschen zu „wilden“ Tieren erfahren hat, sondern sie informieren auch über die speziell Chemnitzer Zoogeschichte sowie über viele Aspekte der Tierhaltung. Wo kommen die Tiere her, wie wurden und werden sie gehalten, warum baut man Raubtieranlagen im Prinzip immer noch so, wie vor hundert Jahren – all das erfahren die Besucher im alten Bärenhaus. Besonders spannend für viele Gäste – erstmals erhält der Besucher einen Einblick in die Sicherheitstechnik, die Futtertierhaltung und den Tierfang sowie den Transport. Das alles kann man dabei im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“, denn einige der Käfige stehen den Besuchern ebenso offen, wie die große Außenanlage. Ein Grizzlybär in Originalgröße zeigt deutlich die Größenverhältnisse in den Schlafkäfigen und ist schon jetzt ein beliebtes Fotomotiv.
Allein dieses Bild zeigt deutlich, warum die Anlage für eine Raubtierhaltung in heutiger Zeit nicht mehr geeignet ist und abgerissen werden soll. Bis dahin aber ermöglicht das historische Gebäude interessante Einblicke in die Zoogeschichte. Ermöglicht wurde die Ausstellung durch Vereinsvorstand Thomas Paarmann (Text und Gestaltung) sowie durch die Future Werbung Chemnitz (Produktion der Schautafeln), die Tierparkhandwerker um Herrn Mehlhorn (diverse Umbauten) sowie viele Mitglieder des Fördervereins „Tierparkfreunde Chemnitz e. V.“ , die in Arbeitseinsätzen das Haus reinigten und herrichteten.